Was für ein bitterer Nachmittag für Rot-Weiss Essen. Eigentlich wollte die Mannschaft im Heimspiel gegen den TSV 1860 München Boden im Abstiegskampf gutmachen, was jedoch folgte, war eine enttäuschende 0:3-Heimpleite.
RWE leistete sich defensiv zu viele Fehler und spielte nach vorne ideenlos. So konnte man die gegnerische Defensive kaum in Gefahr bringen. Es war bereits die neunte Saisonniederlage. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Cheftrainer Christoph Dabrowski nach dem Abpfiff:
"Ich muss das erstmal sacken lassen. Das war ein bitterer Nachmittag. Ich glaube, in der ersten Halbzeit war es ein relativ chancenarmes Spiel. Man hat gesehen, dass wir Druck auf dem Kessel gespürt haben. Das Spiel war sehr fehlerbehaftet. Dann kriegen wir diesen Elfmeter, das macht dann was mit der Elf. Am Ende reicht es so nicht, wie wir in vielen Phasen nach dem Wechsel aufgetreten sind", resümierte der Ex-Profi.
Dabrowski weiter: "Die Menschen hier wollen Emotionen sehen, sie wollen sehen, dass sich die Spieler zerreißen. Diese Energie war nicht spürbar, da müssen wir uns die Kritik gefallen lassen. Jeder weiß, was an der Hafenstraße eingefordert wird. Das ist eine Verantwortung, die wir zu tragen haben."
Diese Aussage zeigt: Nicht nur die Niederlage ärgerte den RWE-Coach, sondern vor allem die Art und Weise. Vor fast 17.000 Fans war keine Emotionalität spürbar, die Mannschaft präsentierte sich nicht als ein Team, welches den Abstiegskampf verstanden hat:
Das ist auch ein Stück weit meine Aufgabe, ich sehe mich irgendwo als Anker für meine Mannschaft. Wenn ich anfange wilde Sau zu spielen, dann ist Hopfen und Malz verloren. So ist meine Herangehensweise.
Christoph Dabrowski.
"Abstiegskampf bedeutet aber nicht immer nur, dass man draufhaut, sondern man muss auch für die entscheidenden Faktoren sensibilisieren. Das ist Bereitschaft, Leidenschaft, Laufbereitschaft, Emotionalität - aber auch einen kühlen Kopf zu bewahren. Das ist auch ein Stück weit meine Aufgabe, ich sehe mich irgendwo als Anker für meine Mannschaft. Wenn ich anfange wilde Sau zu spielen, dann ist Hopfen und Malz verloren. So ist meine Herangehensweise."
Dabrowski kündigte aber natürlich auch eine klare Analyse an. Denn solche Auftritte dürfen an der Hafenstraße keine Normalität werden: "Klar ist, dass wir kritisch über die Dinge sprechen müssen. Das ist eine Verpflichtung. Es geht um RWE - und nicht um einzelne Spieler oder den Trainer. Der Verein ist immer größer als alle anderen. An diese Themen gehen wir ran."